Personenstandsregister:
Dek. Lähn
Kirchenbücher geführt seit: Tf. 1752, Tr. 1742, Bg. 1749
(davor Eintragungen als Filiale von Greiffenberg – ab 1597)
Standesamt:
Löwenberg
1937 waren
folgende Kirchenbücher vorhanden:
Ev.: Tf., Tr., Bg. 1741-1937
Kf.
1891-1937
BA. 1902-1937
Ev.-luth. siehe
Görlitz
Kath.: Tf. 1712-1937
Tr. 1742-1937
Bg. 1749-1937
davon Duplikate
beim Amtsgericht Löwenberg:
Ev.: Tf., Tr., Bg. 1794-1874
Kath.: Tf., Tr. 1794-1874
Im Frühjahr 1945 waren folgende Bücher vorhanden:
Kath.: Tf. 1752-1833, 1859-1943
Tr. 1742-1942
Bg. 1749-1885, 1901-1943
Aktueller Bestand:
Bei der Deutschen Zentralstelle für
Genealogie Leipzig:
Kath.: Tf. 1712-1752
Bei den Mormonen:
Kath.: Tf. 1660-1678, 1691-1752
Tr. 1654-1769
Bg. 1652-1720
Im Diözesanarchiv Breslau (Archiwum Archidiecezjalne
Wroclaw):
Kath.: Tf. 1712-1752
Sign.
356
Als Filiale von Greiffenberg:
Kath.: Tf.
1712-1728
Tr.
1712-1732
Bg.
1712-1729
Sign.
434
Standesamtunterlagen im Staatsarchiv, Hirschberg:
Geburtsregister: 1874-1940
(ist nicht im polnischen Archivverzeichnis
angegeben!)
Standesamtunterlagen im Standesamt Löwenberg:
Geburtsregister: 1945
Heiratsregister: 1945
Sterberegister: 1944-1945
Standesamtunterlagen bei den Mormonen:
Heirats-Index: 1874-1902
Aufgebote und Eheschließungen: 1874-1884
Artikel „Verzeichnisse der katholischen
Einwohner in Schweidnitz,
Landeshut und Löwenberg (1651)“, 2 Teile aus
„Der Schlesische
Familienforscher“, 2. Band, 1936-1941
Publikation:
Die Löwenberger Stadtbücher und
Urkunden
Denkschrift 1784 (Laubaner
Torturmknopf)
100 Jahre Blücherbüste (Artikel aus „Löwenberger
Anzeiger“ vom 03.04.1941)
800 Jahre Stadtrechte Löwenberg?
Die Beziehungen Christophs von
Talkenberg zu Löwenberg - Dr. Hermann Wesemann
Das Hohberg-Mausoleum
auf dem Löwenberger Friedhof
Artikel in den „Löwenberger
Heimatgrüßen“
„Schlesische Zeitung“
Mittwoch, den 3. September 1851
Sonnabend den 30.
August fand ein sehr feierliches Begräbniß hier
statt. Des Magistrats Mitglieder und einige Gemeindevertreter trugen zum
Friedhofe hinaus einen Ehrenmann unserer Stadt. Herr S. H. Paul, von 1810-1841
der evangelischen Stadtschule Prorector und Rector, welcher in diesem Zeitraum von 31 Jahren mit
seltener Treue und Hingebung dieser Anstalt vorgestanden hat, wurde von vielen
Hunderten seiner ehemaligen Schüler zu Grabe geleitet. Herr Superintendent Georgy anerkannte in einer trefflichen Rede des
Verstorbenen zahlreiche Verdienste und als Hunderte von Mädchen auf den Sarg
grüne Kränze warfen, predigte jeder einzelne Kranz die Hoffnung des
Wiedersehens für den frommen Dulder, der Jahre gelitten hat, wie für die
Hinterbliebenen.
„Lähner Anzeiger“
Dienstag,
den 6. November 1906
Löwenberg.
Denkmalsenthüllung
Sonntag,
den 11. November findet in Löwenberg die Enthüllung des Lutherdenkmals statt.
Der Festzug beginnt um 2 ¾ Uhr und bewegt sich vom ehemaligen Klostergebäude
(Realschule) über die Promenade nach dem Denkmalsplatze. Der Enthüllungsfeier
schließt sich ein Festgottesdienst an. Abends 8 Uhr beginnt der Familienabend
im Gasthof zum „Weißen Roß“. Die Nachbargemeinden
sind herzlichst zu der Feier eingeladen. Spenden für den noch hilfsbedürftigen
Denkmalfonds sind sehr willkommen und werden hierselbst
durch Pastor Borchert gern entgegengenommen.
„Lähner Anzeiger“
Sonnabend,
den 10. November 1906
Löwenberg.
Denkmalsenthüllung
Die
evangelische Kirchgemeinde Löwenberg will am Tauftage
Luthers, Sonntag, den 11. November, ihr Luther-Denkmal enthüllen, und der
Enthüllungstag soll für sie ein Festtag werden, den sie durch Festzug,
Weiheakt, Festgottesdienst und Familienabend begehen will. Ein Erinnerungsblatt
wird herausgegeben, ein Gedicht des Sanitätsrats Dr. Baer-Hirschberg wird als
Weihespruch gesprochen werden. Der Darmstädter Meister Robert Cauer, der
Hauptschöpfer des Hutten.Sickingen.Denkmals und der
Schöpfer des Riesenreiterstandbildes des amerikanischen Generals Franz Sigl (†
1862) zu St. Louis, hat in einer überlebensgroßen Bronzebüste, die auf einem
Sockel von poliertem schlesischen Granit ruht, den Reformator dargestellt, wie
er wohl in den letzten Jahren seines Lebens dreingeschaut hat, ernst und
entschieden, besonnen und mild. Kein Name nennt den Dargestellten, aber die
Aufschrift „Ein´ feste Burg ist unser Gott“ und der Eichenkranz, der den Sockel
umschlingt, künden den Ruhm des deutschen Kirchenerneuerers.
„Lähner Anzeiger“
Donnerstag,
15. November 1906
Löwenberg.
Denkmalenthüllung
Die
Enthüllung des Lutherdenkmals in Löwenberg
am
vorigen Sonntage, an welcher auch eine Deputation des hiesigen Evangelischen
Männer- und Jünglingsvereins teilnahm, gestaltete sich zu einer erhebenden und
schönen Feier. Ueber 1000 Menschen waren um das
Denkmal versammelt, als Superintendent Fiedler die Weihrede
hielt. Dieselbe hob hervor, daß das Denkmal nicht ein
Kampfeszeichen gegen die katholischen Mitbürger, aber ein Sammelzeichen für die
Bekemmer des Evangeliums und ein Dankeszeichen an den
großen Reformator sein soll. Redner feierte denselben als den großen,
kerndeutschen Volksmann, als eine weltgeschichtliche Persönlichkeit, die
erneuernd, erschütternd und belebend auf alle Gebiete des öffentlichen Lebens
einwirkte, als auserwähltes Rüstzeug Gottes und unvergleichlichen
Glaubenshelden, der für die erkannte Wahrheit seine ganze Person, sein Leben
eingesetzt hat. Nach der Ansprache fiel die Hülle und das Denkmal des genialen
Künstlers Robert Cauer-Darmstadt zeigte sich in seiner erhabenen Schönheit und
Einfachheit. Die überlebensgroße Bronzebüste, ruhend auf einem Sockel von
poliertem schlesischem Marmor, stellt Luther in den letzten Jahren dar als
gereiften Kämpfer. Vikar Ritter-Löwenberg sprach den von Sanitätsrat
Baer-Hirschberg für die Feier gedichteten Weihespruch:
So ist die Hülle denn gefallen,
die uns das edle Bildnis barg.
Nun rede, Luther, zu uns allen,
Wie einst der Windsbraut gleich so stark!
Die K i n d e r , die zu deinen Füßen
Hier spielen werden, froh vereint,
Die soll dein mildes Auge grüßen,
Du Vater und du Kinderfreund!
Dem J ü n g l i n g zeig die trotzgen
Falten,
Vom Zorn in deine Stirn
genagt!
Umringt von feindlichen
Gewalten
Hast du vorm Teufel nicht
gezagt!
Den F r a u e n sprich von deiner Käthe
Und deinem treuen Ehebund,
Von deinem brünstigen Gebete,
Von Liedern, die uns sang dein Mund!
Den M ä n n e r n aber zeig dein Herze,
Das d e u t s c h e Herz, wie Gold so klar,
Im Glauben fest, bereit zum
Scherze,
Dem Freunde trau unwandelbar!
So stehe, Bild, der Stadt zu Segen!
Dich schützen sei der Bürger Pflicht!
Sei ein Symbol uns allerwegen.
Für G l a u b e n s f r
e i h e i t und für Licht!
Bei
dem sich anschließenden Festgottesdienst hielt Pastor Peisker-Schweidnitz,
ein begnadeter Kanzelredner, die Festpredigt. Am Abend fand im dichtbesetzten
Saale des Gasthofes zum „Weißen Roß“ ein
Familienabend statt, bei welchem zwischen den Ansprachen zahlreiche
musikalische Vorträge die Anwesenden erfreuten. Zum Schluß
sei noch erwähnt, daß die Anregung zu der Errichtung
des Lutherdenkmals von einem Mitgliede des Löwenberger Männer- und
Jünglingsvereins, Lehrer emer. Dehmel, ausgegangen
ist. Superintendent Fiedler hat dann die Angelegenheit tatkräftig in die Hand
genommen. Die Kosten des Denkmals betragen 4000 Mark.
„Der Bote aus dem Riesengebirge“
Mittwoch, 7. August
1907:
Todesanzeige:
Statt besonderer
Anzeige.
Nach einem
arbeitsreichen Leben verschied heute sanft nach kurzem Krankenlager im 69.
Lebensjahre mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwieger-
und Großvater, der
frühere
Brauereibesitzer
Julius Hohberg.
Dies zeigt im Namen
der Hinterbliebenen an
Frau Ernestine Hohberg, geb. Scholz
Löwenberg, Schles., d. 5. August 1907
Beerdigung
Donnerstag, den 8. d. M., 4 Uhr nachmittags, vom Trauerhause aus.
„Der Bote aus dem Riesengebirge“
Donnerstag, 8.
August 1907
Löwenberg, 7. August
(Todesfall)
Im Alter von 68
Jahren starb am Sonntag der Dampfbrauerbesitzer und Stadtverordnete H o h b e r g . Er war ein weithin bekannter
Groß-Industrieller und brachte die früher primitive Stadtbrauerei zu einem
großen Unternehmen. Er mußte sich noch vor einigen
Tagen der Amputation eines Fußes unterziehen.
„Der Bote aus dem Riesengebirge“
Dienstag, 3. September
1907:
Löwenberg, 2.
September (Besitz-Wechsel)
Der Gasthof zum
„Deutschen Hause“ in Löwenberg, bisher im Besitz von Schunke,
ist durch Kauf Eigentum des Paul Klammt aus Neumburg a. Qu. geworden. Die Uebernahme erfolgt am 1. Oktober.
„Der Bote aus dem Riesengebirge“
Sonnabend, 28.
September 1907
Löwenberg, 27.
September
Vom Turmknopf
Nachdem Knopf, Fahne
und Stern des nördlichen Turmes der katholischen Pfarrkirche neue Vergoldung
erfahren hatten, erfolgte Montag Vormittag der Auszug
dieser Stücke, Dem Knopfe wurde die darin vorgefundene alte Urkundenbüchse
nebst einer neuen ebenso großen kupfernen Büchse eingefügt, in welcher Herr
Erzpriester Dr. Bawra eine ausführliche, für spätere
Zeiten interessante Urkunde nebst Münzen und Zeitungen niedergelegt hat.
„Der Bote aus dem Riesengebirge“
Sonntag, 6. Oktober
1907
Löwenberg, 5.
Oktober
Ein Streit der
Gelehrten und Ungelehrten
über die
Rechtschreibung des Wortes Reform-Realgymnasium oder Real-Reform-Gymnasium ist
hier entbrannt. Während die Gelehrten die erstere Form für die allein richtige
halten, fehlt es auch nicht an solchen, die die zweite Form als recht erachten.
Veranlassung zu dem Streit gab ein Anbau am hiesigen alten Realgymnasial- oder
-gymnasiums-Gebäude, wo die zweite Form am neuen Portal in erhabener
Steinschrift eingemeißelt steht. Sollte sich diese Inschrift als unrichtig
erweisen, so wird man gezwungen sein, an einer höheren Lehranstalt diese Art
richtig zu stellen und anstatt wie jetzt: Städtisches Real-Reformgymnasium dann
Städtisches Reform-Realgymnasium zu schreiben.
„Der Bote aus dem Riesengebirge“
Dienstag, 5.
November 1907
Löwenberg, 4.
November - Verschiedenes
Die hiesige
freiwillige Feuerwehr ist als Schutzwehr im Sinne des Gesetzes anerkannt
worden.
„Der Bote aus dem Riesengebirge“
Freitag,
13. Dezember 1907
Löwenberg,
12. Dezember
Die
Umwandlung in ein Reform-Realgymnasium
nach
Frankfurter System ist genehmigt und bis zur Obertertia durchgeführt. Nach
Vollendung der Umwandlung berechtigt das Bestehen der Reifeprüfung zum Studium
an den Universitäten und technischen Hochschulen.