Zobten am Bober

Erste urkundliche Erwähnung fand der Ort im Jahre 1212. 1254 waren die Ritter von Ryme Grundherren auf Zobten. Bis zum Jahre 1570 saßen sie auf Zobten. 1330 ging das Kirchlehen an das Kloster Naumburg/Queis über. 1349 entbrannte ein Pfarrerstreit zwischen dem Herzog und dem Kloster Naumburg am Queis. Der Bischof erkannte die Auffassung des Klosters für Recht. 1427 verwüsteten die Hussiten das Dorf. 1433 besaßen Johann und Heinz Ryme das Dorf Zobten. König Matthias I. hatte den Vettern des Johann Ryme einen Salzmarkt geschenkt, der später wieder aufgehoben wurde. 1484 wurde der Hof der Ryme niedergebrannt. 1491 vermachte Hans Ryme, Erbherr auf Zobten, dem Rate der Stadt Löwenberg 150 Dukaten, deren Zinsen für die jährliche Kleidung armer Leute verwendet werden sollten. Am 27.07.1540 verkaufte das Klostern Naumburg/Queis das Kirchlehen über Zobten und Langneundorf dem Rat der Stadt Löwenberg für einen jährlichen Zins von 6 schweren Mark Prager Groschen. 1567 wurde der Ort durch die Pest heimgesucht. 1570 starb Christoph von Ryme, der letzte Besitzer Zobtens dieses Namens, und seine Tochter Sabine, eine verehelichte von Czettritz, erbte die Güter. Bis 1622 verblieb die Grundherrschaft im Besitze derer von Czettritz. Der Blitz schlug am 07.07.1611 in die Kirche. 1622 wird Sigismund Freiherr von Braun Besitzer von Zobten. 1670 ist Johann Friedrich Freiherr von Braun Erbherr auf Zobten, Petersdorf und Langneundorf. 1719 geht Zobten in den Besitz der Freiherren von Hohberg über. Im gleichen Jahr begann die Verfolgung der Schwenkfelder, einer religiösen Sekte, die erst nach dem Regierungsantritt Friedrich des Großen ihr Ende fand. 1742 ist der Königl. Preußische Kammerherr Carl Otto Christian Freiherr von Hohberg Erbherr auf Zobten. In der Zeit von September 1757 bis Mai 1758 starben viele Einwohner an Faulfieber. 1770 ging Zobten in den Besitz des Oberstleutnants George Ferdinand Freiherr von Zedlitz über, welcher es bis 1791 besaß. 1792 erbte Georg August Ludwig Graf von Nostitz das Dorf Zobten und die zugehörigen Güter. 1813 musste der Ort schwere Brandschatzungen über sich ergehen lassen.

(aus: Heimatbuch des Kreises Löwenberg)

 

Einwohnerzahl 1939: 630

 

 

Personenstandsregister:

Ev.:        Kirchengemeinde Zobten

            Kirchenbücher geführt seit 1761

            Gegenreformation: nach Pilgramsdorf, Kreis Goldberg (KB ab 1602),

            Probsthain, Kreis Goldberg (KB ab 1655), später nach Harpersdorf, Kreis

            Goldberg (KB ab 1699)

Kath.:      St. Peter u. Paul, gegr. um 1305

            Dek. Lähn

            Kirchenbücher geführt seit: Tf. 1822, Tr. 1639, Bg. 1606 (1622)

Standesamt: Zobten

 

1937 waren folgende Kirchenbücher vorhanden:

Ev.:   Tf., Tr., Bg. 1761-1937       

       Kf. 1860-1937                             

       BA. 1868-1937                 

Kath.: Tf. 1622-1623 lückenhaft, 1633, 1637-1937

       Ev. Tf. 1752-1768

       Tr. 1639-1667, 1689-1704 lückenhaft, 1704-1937

       Bg. 1606-1667, 1669-1937

       Kom. 1609-1653, 1657-1660 lückenhaft, 1684-1688

 

davon Duplikate beim Amtsgericht Löwenberg:

Ev.:   Tf. 1793-1818, 1836-1874   

       Tr., Bg. 1793-1808, 1810-1818, 1836-1874

Kath.: Tf., Tr., Bg. 1849-1874

 

Aktueller Bestand:

Bei der Deutschen Zentralstelle für Genealogie Leipzig:

Ev.:   Tf. 1622 , 1623, 1637-1667, 1722-1736, 1752-1768

 

Kath.: Tf. 1622, 1623, 1633, 1637-1736, 1752-1768

       Tr. 1639-1667, 1689-1760

       Bg. 1606-1760

       Kom. 1606-1657, 1684-1688, 1853-1876

 

Bei den Mormonen:

Kath.: Tf. 1622-1736, 1752-1768

       Tr. 1639-1666, 1689-1759

       Bg. 1684-1760

       Kom. 1609-1660, 1853-1876

 

Im Diözesanarchiv Breslau (Archiwum Archidiecezjalne Wroclaw):

Kath.: Tf. 1622-1667, 1668-1698, 1699-1721, 1722-1736

       Tr. 1639-1667, 1689-1716, 1716-1760

       Bg. 1606-1667, 1669-1716, 1716-1760

       Komm. 1609-1660, 1684-1688

       Sign. 415

 

 

Standesamtunterlagen beim Standesamt I, Berlin:

Sterberegister: 1944-07.02.1945

 

Standesamtunterlagen im Staatsarchiv Hirschberg:

Geburtsregister: 1874-1896

Heiratsregister: 1874-1896

Sterberegister:  1874-1896

Nr. 310/0

 

Standesamtunterlagen im Standesamt Löwenberg:

Geburtsregister: 1897-1924, 1928-1945

Heiratsregister: 1897-1936

Sterberegister:  1897-1930, 1937-1945

 

Standesamtunterlagen bei den Mormonen:

Geburtsregister: 1874-1885

Heiratsregister: 1874-1885

Sterberegister:  1874-1885

 

 

Artikel in den „Löwenberger Heimatgrüßen“

 

 

„Lähner Anzeiger“

Dienstag, den 20. November 1906

Löwenberg. In Zobten wurde durch den Dachdeckermeister Scholz auf dem Turm der katholischen Kirche der Knopf aufgesteckt, welcher wegen Reparaturarbeiten an der Turmspitze herabgenommen worden war. Die Wetterfahne trägt die Jahreszahlen 1669, 1781 und 1869, in welchen Jahren ebenfalls Reparaturen vorgenommen worden sind.

 

„Der Bote aus dem Riesengebirge“

Mittwoch, den 24. August 1853

Obst-Verpachtung.

Die Verpachtung der Aepfel, Birnen und Pflaumen in den Dominialgärten und Alleen zu Zobten bei Löwenberg wird Freitag den 26. August, Nachmittags um 2 Uhr, in dasiger Wirthschafts-Kanzlei im Wege des Meistgebots erfolgen und werden zahlungsfähige Bieter hierzu eingeladen.

Die Guts-Verwaltung.