Festschrift zur Feier
des 700jährig. Bestehens der Stadt Lähn i. Schl. 1214
- 1914
- Patschovsky´s
Exemplar für das evangelische Pfarramt in Lähn -
Im März 2009 wurde in einer Internet-Auktion
die Festschrift zum 700-jährigen Bestehen der Stadt Lähn angeboten. Es handelt
sich dabei um eine Ausarbeitung von Wilhelm Patschovsky
anlässlich der städtischen Jubelfeier im Juli 1914 mit dem Inhalt:
I.
Teil Kurze Geschichte der Stadt Lähn (S. 3-30)
II. Teil Baugeschichte und Baubeschreibung
der Burg Lehnhaus bei Lähn (S. 31-87)
Festordnung
(S. 89)
Festzugs-Ordnung (S. 90-92)
Anzeigen Gewerbetreibender der Stadt Lähn
(S. 93-96)
Bereits auf Seite 2 der Veröffentlichung
finden wir Patschovsky´s Hommage an die Stadt Lähn in
dem Wortlaut: „Vom Verfasser seiner
lieben Vaterstadt Lähn im Jahre 1914 zum 700 jährigen Stadtjubiläum gewidmet.“
Wilhelm Patschovsky
wurde am 23.01.1856 in Lähn als Sohn des Seifensiedermeisters und späteren
Ratsherrn Carl Patschovsky und Enkelsohn des bereits
am 29.01.1838 verstorbenen Lähner
Pfarr-Administrators Johannes Patschovsky geboren.
Seine Ausbildung beendete er 1875 im Lehrerseminar in Liebenthal und trat
anschließend verschiedene Lehrerstellen an, bevor er als Hauptlehrer nach Dittersbach bei Liebau ging, wo
er mehr als 32 Jahre tätig war. Er zog am 1. April 1925 nach Cunnersdorf, um dort seinen Ruhestand zu verbringen. Am 14.
Mai 1927 verstarb Wilhelm Patschovsky in Cunnersdorf.
Sein Leben war geprägt von der Erforschung
der Natur und der regionalen Geschichte. Er hat unzählige Aufsätze und Bücher
geschrieben und war ein sehr aktives Mitglied des Riesengebirgsvereins, in
dessen Ortsgruppen Lähn und Liebau
er zum Ehrenmitglied ernannt wurde.
Zu besagter 700-Jahrfeier der Stadt Lähn hat
er neben seiner geschichtlichen Ausarbeitung
der Stadt seine in jahrelanger Arbeit hergestellte Rekonstruktion der
Burg Lehnhaus vor ihrer Zerstörung als Geschenk überreicht. Der Magistrat der
Stadt Lähn war ihm für seine vielseitigen Tätigkeiten überaus dankbar und so lesen
wir im Auszug aus dem Magistrats-Sitzungs-Protokoll
vom 28. April 1914:
„Ehrung des Hauptlehrers Wilhelm Patschovsky aus Dittersbach bei Liebau.
Der Magistrat beschließt, in
Anbetracht der großen Verdienste, die sich Herr Hauptlehrer Patschovsky
schon seit Jahren und besonders zu dem Jubiläums-Feste in schriftstellerischer
Weise um Lähn erworben hat, zum Ehrenbürger der Stadt zu ernennen. Dieser Punkt
ist geheim zu halten und in geheimer Sitzung zu verhandeln.“
Neben der Ernennung
zum Ehrenbürger während der städtischen Feierlichkeiten wurde auch eine Straße
nach Patschovsky benannt; wann das geschah, konnte
ich aber leider nicht feststellen.
Patschovsky´s Festschrift für die
Stadt Lähn ist noch recht häufig vorhanden; interessant am erwähnten Angebot
war jedoch der Hinweis: „Mit einem handschriftlichen Originalbrief des
Verfassers aus dem Jahre 1915 beiliegend!!! … Sehr selten.“ Nach erfolgreichem
Gebot stellte ich erfreut fest, dass es sich tatsächlich um eine seltene Version
der Festschrift handelt.
Auf der Titelseite des Büchleins hat der
Autor am oberen Rand handschriftlich vermerkt „Dem ev. Pfarramt zu Lähn“ sowie im Mittelteil
Exemplar
mit
Nachweis
der benutzten Quellen.
Zeichenerklärung
siehe Seite 36.
Die
Ziffern bedeuten die
Seitenzahl.
Bei dem beiliegenden Originalbrief des
Verfassers handelt es sich um die Übersendung der Festschrift an das ev.
Pfarramt:
Dittersbach bei Liebau i. Schl., den 10.11.15
An das ev. Pfarramt zu Lähn.
Die Festschrift zur Feier des 700j. Bestehens der Stadt
Lähn ist in belletristischer Form geschrieben; deshalb sind die klärenden
Quellenangaben absichtlich nicht im Text angegeben.
Um der Festschrift wissenschaftlichen Wert zu verleihen,
habe ich die genaue Quellenangabe in einige Exemplare eingezeichnet.
Dadurch lassen sich alle Angaben auf ihre Richtigkeit
nachprüfen und späteren Forschern wird das Nachschlagen und Nachlesen über die
einzelnen Begebenheiten erleichtert.
Deshalb bitte ich, das anliegende Exemplar mit Quellenangabe
der ev. Pfarrbibliothek gütigst einzureihen.
Hochachtungsvoll
W. Patschovsky
Zumindest ein
weiteres dieser besonderen Exemplare ist noch vorhanden. Es enthält einen
gleich lautenden Brief von Wilhelm Patschovsky, der
an „die Löbliche Stadtverwaltung zu Lähn“ adressiert ist und mit dem er bittet,
„das anliegende Exemplar mit
Quellenangaben, den Akten der Stadt Lähn gütigst einzureihen“. Diese Version befindet sich heute
im Staatsarchiv Hirschberg (Jelenia Góra) in der
Sammlung „Magistrat Lähn“, Sign. Nr. 222 „700jähriges Stadtjubiläum 1914“.
Doris Baumert